Zu wenig ausgebildete Archivare, Records Manager & Dokumentare?

12.12.2017

Zu wenig ausgebildete Archivare, Records Manager und Dokumentare? Die akademische Ausbildung von Information Professionals hinkt hinter Bedarf und Trends hinterher. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass zu wenig Information Professionals ausgebildet werden. Jedoch sind die Studiengänge auch nicht immer geeignet, den Bedarf der Wirtschaft und anderer Organisationen abzudecken. Vielfach werden noch die Schwerpunkte für Bibliothekare und Archivare in öffentlich-rechtlichen Institutionen gesetzt. Records Manager für Finanz-, Pharma-, Maschinenbau- und andere Unternehmen dagegen kaum. Das Thema Records Management ist regelrecht eine Diaspora. Kaum bekannt, als Schriftgut- oder Aktenverwaltung verkannt und in Bezug auf Fachpersonal zur Organisation von Information vakant. Es geht um elektronisches Records Management und Information Management im Zeitalter der Informationsflut, von Analytics und Künstlicher Intelligenz - neue Berufsbilder, die in der bisherigen akademischen Ausbildung nicht vorkommen. Akademisch ausgebildete Dokumentare klagen darüber keine Jobs zu bekommen. Die Wirtschaft, Anbieter von ECM-Lösungen wie Anwender, rufen nach Fachkräften die praxisnah, mit Projektmanagement-Skills, Informationsmanagement-Lösungen einführen und betreiben können. Ein Henne-Ei-Problem? Bereits 2003 haben wir uns bei PROJECT CONSULT mit dem Thema der Weiterbildung von Archivaren für das Informationsmanagement beschäftigt (E-Learning & E-Term). PROJECT CONSULT bietet selbst Weiterbildung für Information Professionals an (z.B. CIPs). Auch in einigen Vorträgen sind wir auf das Thema eingegangen:

Was ist Ihre Meinung? Kommen zu wenig Information Professionals von Universitäten und Hochschulen? Bringen die Absolventen das nötige Rüstzeug mit? Wie müsste denn die Ausbildung aussehen, damit die Absolventen passende Jobs außerhalb der traditionellen Arbeitsfelder der öffentlichen Verwaltung finden? Oder reicht ganz einfach die Ausbildung "on the Job" oder durch Weiterbildung?

Kommentare

Ja, es ist ein wenig ... zum Nachdenken :) 
"Zu wenig ausgebildet(e)" oder "Zu wenige ausgebildete" ist ein Unterschied.
Im ersteren Fall stellt sich die Frage, wie und in welchem Umfang Archivare, Records Manager und Dokumentare ausgebildet sein (werden) müssen, um den Herausforderungen der digitalen Transformation gewachsen zu sein.
Im zweiten Fall sind es einfach zu wenige Ausgebildete, um den Bedarf zu decken. 
Auch schon der Titel meines Vortrages aus dem Jahr 2009 erlaubte eine zwiespältige Interpretation ... :) "Wer braucht noch ..." kann als "zusätzlich" oder für "die braucht doch keiner" interpretiert werden. 
Ein Schelm wer sich dabei Böses, äh, immer nur Negatives, denkt.

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